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1984 ff |
Texte wurden noch mit der Schreibmaschine auf (Zeilen-)Papier geschrieben. Die ersten Textcomputer mit
DIN A 4-Hochformatbildschirm und angeschlossenem Typenraddrucker kosteten | |
Bilder wurden vom Fotografen, der nicht selten auch die Texte schrieb, selbst in der hauseigenen Dunkelkammer
entwickelt und auf Papier abgezogen. Von der Aufnahme bis zum fertigen Abzug in der Redaktion vergingen so
schon mal einige Stunden. | ||
Seiten wurden mitunter im Klebeumbruch “gebaut”. Nachdem die maschinengeschriebenen Texte gesetzt,
die Bilder gerastert und ebenfalls auf gummierte Klebefolien belichtet worden waren, wurden die Textspalten am
Umbruchtisch passend zerschnitten
und mit den Bildern und eventuellen Anzeigen entsprechend dem beigefügten Seitenspiegel aufgeklebt.
Die fertigen Seiten wurden in der Druckerei als ganzes
erneut belichtet und auf Druckwalzen gespannt. Bei Publikationen mit kleinen Auflagen (z. B. Schülerzeitungen)
erfolgte der Umbruch gleich mit den getippten Textspalten. Fixogum hieß der mit einem Pinsel auf die Rückseite
aufgetragene Klebstoff, der es erlaubte, die Papierstreifen mehrmals wieder abzuziehen und neu aufzukleben.
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1991 ff |
Infografiken konnten erst mit dem Macintosh Classic in nennenswerter
Vielfalt erstellt werden (im Bild der Classic II mit Diskettenlaufwerk). Inzwischen auch leistungsstärkere
Grafik, -Layout- und Bildbearbeitungsprogramme
ermöglichten das sog. Desktoppublishing (DTP) und bis dahin so nicht vorstellbare Ergebnisse, wenngleich das
Arbeiten an einem 23-cm-Monitor nicht gerade komfortabel war.
Größere Bildschirme konnten an Rechner der parallel produzierten Macintosh II Serie angeschlossen werden. Zu Preisen,
die im Vergleich zu heute allerdings als stattlich bezeichnet werden dürfen. | |
heute |
Printprodukte haben innerhalb der letzten Infografiker speisen ihre Karten (z. B. Fundorte, Verbreitungsgebiete, geplante Straßentrassen), Diagramme (z. B. Kursverläufe, Fördermengen, Anteilseigner eines Unternehmens) oder schematischen Darstellungen (z. B. Schachtanlagen, Brennstoffzellen, Herzkatheder) ebenfalls in das Redaktionssystem ein. Statt der “Kartons” sichern Platzhalter die Platzierung auf der geplanten Seite. Seit die Chefredakteure Mitte der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts auch in Deutschland die Vorteile und den Wert von Infografiken für sich und die Zeitungsleser entdeckten, wurden je nach inhaltlicher und gestalterischer Ausrichtung der Zeitung die verschiedensten Stile und Spielarten erwartet und ausprobiert. Inzwischen hat sich bei den meisten Titeln ein optisch sehr reduzierter, sparsamer Umgang mit den grafischen Möglichkeiten durchgesetzt. Bunte Farben, Schatten, 3D-Effekte und illustrative Darstellungen von Berufsgruppen (z. B. Helm für Arbeiter, Aktentasche für Angestellte) oder Themen (z. B. Zapfpistole für Benzinverbrauch) waren gestern. Inzwischen dominieren dezente Farbfamilien und ganz auf den Inhalt konzentrierte klare Formen (z. B. Balken, Säulen, Kurven oder Torten). Zwei Wesen von Grafikprogrammen standen einem Infografiker bis etwa 2010 zur Verfügung: FreeHand von Macromedia und Illustrator von Adobe. Beide Programme standen in direkter Konkurrenz zueinander, jedes hatte seine Stärken und seine Schwächen. Die Entscheidung für das eine oder gegen das andere war Geschmacks- oder Gewohnheitssache. Seit Macromedia 2005 aber von Adobe übernommen wurde, wurde FreeHand zwar noch unterstützt, wie es hieß, aber nicht mehr weiterentwickelt, was einer Beerdigung auf Raten gleichkam. Nach und nach lieferten alle Agenturen ihre Grafikangebote im Illustrator-Format. Auch bei den Zeitungen wurde folglich nur noch mit der Adobe-Software gearbeitet. | |
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